Grundlagen der Praxis

Sitzmeditation

Die Sitzmeditation hilft uns, zu uns selbst zurückzukehren. Wir kommen dadurch sozusagen “nach Hause” und richten unsere Aufmerksamkeit liebevoll auf unser eigenes Wohlbefinden. Ganz egal, wo wir uns hinsetzen, sei es im Wohnzimmer, unter einem Baum oder auf einem Meditationskissen, wir können hier und jetzt Ruhe und Frieden ausstrahlen, so wie ein Buddha auf dem Altar. Wir konzentrieren uns ganz auf das, was sich in uns und um uns herum abspielt. Unser Geist öffnet sich weit und unser Herz wird sanft und ruhig. Schon wenige Minuten meditativen Sitzens können uns erfrischen und erneuern. Das friedvolle Sitzen, das bewusste Atmen und ein entspanntes Lächeln bringen uns zurück zu einem Zustand der Selbständigkeit und Unabhängigkeit.

Sitzmeditation kann sehr heilend sein. Wir sitzen und sind uns einfach dessen bewusst, was in uns vorgeht, sei es Schmerz, Wut, Frustration, Freude, Liebe oder Frieden. Wir sind ganz präsent, ohne uns von den Gefühlen davontragen zu lassen. Wir lassen sie kommen, da-sein und wieder gehen. Wir brauchen sie nicht zu unterdrücken oder zu ignorieren. Vielmehr können wir die Gefühle, Gedanken und Bilder einfach beobachten und mit liebevoller Gesinnung annehmen. Auch wenn sich Stürme in uns regen, bleiben wir ruhig und still.

Sitzmeditation soll Freude machen. Wir sitzen auf eine Weise, dass wir uns von Anfang bis Ende entspannt und froh fühlen. Dies ist keine harte Arbeit. Wenn unsere Beine einschlafen, oder ein Schmerz in unserem Körper entsteht, nehmen wir uns die Freiheit, unsere Position leise und sanft zu verändern. Wir können die Konzentration auf unserem Atemfluss aufrecht erhalten und dabei ganz bewusst und langsam unsere Sitzhaltung ändern.
Wenn wir Sitzmeditation in der Gemeinschaft praktizieren, sollten wir fünf Minuten vor Beginn der Sitzperiode eintreffen, damit wirin Ruhe eine entspannte Sitzhaltung einnehmen können, bevor der Klang der Glocke uns einlädt.

Wir genießen es, ganz präsent zu sein. Wir wollen die Anwesenheit unserer Familienmitglieder oder der Mitpraktizierenden genauso freudig wahrnehmen, wie die Existenz der Erde, des Himmels und des ganzen Kosmos. Die Klarheit unserer eigenen Präsenz, die dadurch entsteht, dass wir einfach sitzen und atmen, wird dann zu einem Geschenk für unsere Umwelt.