Presse Mitteilung

Presse Mittelung am Freitag, 02 November 2018

 

Internationales Praxiszentrum Plum Village
Le Pey, Thénac 24240, Frankreich

Die Mönche und Nonnen der internationalen Plum Village Gemeinschaft engagierter Buddhisten unterstützen unseren geliebten Lehrer, Zen-Meister, weltweite spirituelle Leitfigur, Friedensaktivist und Dichter Thich Nhat Hanh, nun, da er in seine Heimat zurückkehrt. Seit der Feier zu seinem 92. Geburtstag letzten Monat hat er den tiefen Wunsch ausgedrückt, in seinen “Wurzel-Tempel”, den Tu Hieu-Tempel in Hue (Vietnam) zurückzukehren, um dort seine letzten Tage zu verleben. Indem er weiterhin jeden Moment friedvoll und freudvoll, mit größter Präsenz und Sinn lebt, hat Thich Nhat Hanh die großen physischen Herausforderungen durch den Schlaganfall, den er vor vier Jahren erlitten hat, in eine beeindruckende Lehre verwandelt.

Im Tu Hieu-Tempel wurde Thich Nhat Hanh 1942, im Alter von 16 Jahren, zum Mönch ordiniert. Nach knapp 60 Jahren, in denen er seine Lehre im Ausland verbreitet hat, ist Thich Nhat Hanhs endgültige Heimkehr eine Quelle des Friedens und Glücks für seine Schüler, den Tu Hieu-Tempel und die Abstammungslinie. Es ist sehr wertvoll für Thich Nhat Hanhs große internationale Anhängerschaft, diese tiefe und beständige Verbindung zu unseren spirituellen Wurzeln in Vietnam aufrechtzuerhalten. Thich Nhat Hanh, der den Begriff „Engagierter Buddhismus“ prägte, und der sein Leben der Erneuerung des Buddhismus widmete, um Individuen und Gesellschaften zu helfen, die Herausforderungen unserer Zeit anzugehen, hat die Wurzeln seiner Lehre immer in dem engagierten spirituellen Leben der herausragenden buddhistischen Patriarchen der Ära der vietnamesischen Ly- und Tran-Dynastien gesehen.

Obwohl Thich Nhat Hanh seit seinem Schlaganfall nicht mehr sprechen konnte, ist er weiterhin äußerst aufmerksam und präsent. Nachdem er seine erfahrensten Schüler für den 24. Oktober zu einem Treffen in Plum Village in Thailand einberufen hatte, wo er seit Dezember 2016 lebte, kommunizierte Thich Nhat Hanh klar seinen Wunsch, nach Vietnam zurückzukehren – durch Gesten, Nicken und Kopfschütteln als Antwort auf Fragen. Die nötigen Vorbereitungen für seine Rückkehr wurden getroffen und er landete am Nachmittag des 26. Oktober am Da Nang Flughafen in Vietnam. Seine Ankunft wurde durch eine Willkommensfeier von buddhistischen Ehrwürdigen, Mönchen, Nonnen und Laien-Anhängern gefeiert. 

Nachdem er sich zwei Tage am Ozean ausgeruht hatte, um sich von der Reise zu erholen, kam Thich Nhat Hanh am Nachmittag des 28. Oktober am Tu Hieu-Tempel an, wo er im Rahmen einer formellen Prozession und dem Klang von Trommeln und Glocken willkommen geheißen wurde. Beim Betreten des Tempels nahm er sich die Zeit, die Hand auszustrecken um den kühlen Stein des antiken Portals zu berühren – ein Siegel der Ankunft und Rückkehr. Als er den Teich in Form eines Halbmondes betrachtete, wo er viele unvergessliche Momente als junger Mönch verbracht hatte, blieben alle Anwesenden still, und auch anschließend, als er zur Buddha-Halle weiterging, um beim Ahnen-Altar seine Aufwartung zu machen und Räucherstäbchen darzubringen.

Seit seiner Ankunft war Thich Nhat Hanhs Gesundheitszustand schwach, jedoch stabil. Er nahm mit der Gemeinschaft zusammen beim Tagesanbruch an der Gehmeditation teil, wobei er jede Ecke des Tempels besuchte, der seine Heimat gewesen war und wo er genährt worden war, als er auf seinen spirituellen Pfad aufbrach. Als aktueller Abt und Leiter des Tu Hieu-Tempels, hat Thich Nhat Hanh am Abend des 26. Oktobers in Da Nang seine Schüler veranlasst, einen Brief zu verfassen, um alle Mönche und Nonnen der Tu Hieu-Linie (Schüler und Nachkommen von Zen-Meister Thanh Quy, seinem Lehrer) zu einer freudvollen Familienzusammenkunft und Heimkehr-Feier im Tu Hieu-Tempel für Samstag, den 3. November, einzuladen. Wie Thich Nhat Hanh im Jahre 2005 bei seiner ersten Rückkehr nach Vietnam nach vier Jahrzehnten im Exil sagte, „Es gibt keine Religion, keine Glaubenslehre, die Brüderschaft und Schwesternschaft übertrifft.“   

Sogar jetzt bleibt Thich Nhat Hanh unerschütterlich und energisch indem er jeden Atemzug und jede Tat nutzt, um die „geliebte Gemeinschaft des Mitgefühls“ aufzubauen und zu stärken und um Heilung, Versöhnung und Transformation in seiner Gemeinschaft, in der Gesellschaft und der Welt zu kultivieren.