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DharmalehrerInnen

DharmalehrerInnen (Dharmacāryas) sind Mitglieder der Kerngemeinschaft des Intersein-Ordens, die als LehrerInnen ausgewählt wurden, weil sie eine weitreichende spirituelle Praxis aufweisen und alle Voraussetzungen für ein glückliches Leben besitzen. Thich Nhat Hanh (von seinen Schülern liebevoll “Thay” genannt) ist – wie jeder andere Lehrer auch – auf Schüler angewiesen, die seine Arbeit fortsetzen und weitertragen, da Thay nicht gleichzeitig überall dort sein kann, wo die Lehren gebraucht werden. Wenn Thay und die Sangha sehen, dass jemand bereit ist, das Dharma zu lehren – und zwar nicht allein aufgrund seiner Worte, sondern aufgrund seiner Handlungen – wird diese Person offiziell durch eine Zeremonie, in der die Dharma-Lampe überreicht wird, zum Lehren autorisiert. In der Regel muss ein Mönch, bzw. eine Nonne, mindestens acht Jahre ordiniert sein, um überhaupt als KandidatIn für die Überreichung der Lampe berücksichtigt werden zu können. Um als Laien-LehrerIn berücksichtigt zu werden, bedarf es wiederum vieler Jahre erfolgreicher Praxis im Intersein-Orden.

Die offizielle Zeremonie der Lampen-Überreichung ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zur Vervollkommnung als DharmalehrerIn: Durch weiteres Training innerhalb der Plum Village Tradition, durch Teilnahme an Retreats in Plum Village Zentren, durch die Leitung eigener Retreats und den Aufbau eines eigenen Sangha werden Wissen und Fähigkeiten umfassend vertieft. Die Rolle der DharmalehrerInnen besteht letzlich darin, Freude und Zuversicht in die jeweiligen Sanghas zu bringen. Alle Sanghas werden wiederum ermutigt, ihrerseits potentielle DharmalehrerInnen vorzuschlagen.